Fast jede oder jeder kennt Menschen, die eine stoffgebundene Abhängigkeit haben. Neben legalen Drogen wie Nikotin und Alkohol sind eine Vielzahl von Menschen ebenso von illegalen Stoffen abhängig, darunter Opiate wie Heroin. In Deutschland gibt es schätzungsweise mehr als 160.000 Opiatabhängige. Ungefähr die Hälfte davon befindet sich in einer Substitutionsbehandlung. Hierbei wird die Droge durch ein Medikament ersetzt, mit dem Ziel, negative Folgen des Opiatkonsums zu reduzieren und die von der Abhängigkeit betroffenen Personen nicht nur gesundheitlich sondern auch sozial zu stabilisieren. Durch die Substitution werden Begleiterscheinungen, wie Gewalt und Beschaffungskriminalität eingedämmt. In einfachen Worten ausgedrückt: Die Substitution sichert das Überleben sowie ein menschenwürdiges Leben unserer opiatabhängigen Mitbürger*innen.
Die Suchtberatungsstelle der Caritas bietet die aufsuchende psychosoziale Substitutionsbegleitung in substituierenden Arztpraxen an. Hierdurch wird der Zugang zu Hilfen für das Klientel erleichtert und eine enge Zusammenarbeit zwischen den zuständigen Ärzt*innen und Mitarbeiter*innen der psychosozialen Beratungsstelle ermöglicht. Der Hilfebedarf von Betroffenen ist dabei sehr komplex. Vor allem die Bereiche Arbeit, Wohnen, rechtliche und finanzielle Probleme, Konflikte im sozialen Umfeld und Freizeitgestaltung sind betroffen. Die psychosoziale Beratung spielt hierbei eine zentrale Rolle. Wir unterstützen Substituierte mit dem Ziel, eine Stabilisierung in all ihren Lebensbereichen zu ermöglichen und dadurch langfristig wieder eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu realisieren.
Seit 2018 ist die Anzahl an Betreuungen durch uns im Bereich Substitution stetig gestiegen. Die Vermittlung erfolgt in den meisten Fällen durch Arztpraxen, welche die Anbindung an eine Suchtberatungsstelle für eine erfolgreiche Substitutionsbehandlung voraussetzen. Diese Bedingung wurde zwar vom Gesetz her aufgehoben, zeigt aber umso mehr, welchen wichtigen Stellenwert die psychosoziale Begleitung Substituierter, auch aus ärztlicher Sicht, weiterhin hat. Darüber hinaus können Betroffene uns auch direkt über die Suchtberatungsstelle kontaktieren und Beratungstermine für Gespräche vor Ort vereinbaren.
Neben den Sprechstunden in den Arztpraxen und den Einzelgesprächen in der Beratungsstelle, bieten wir zusätzlich jeden letzten Mittwoch im Monat von 10:30-11:30 Uhr die Substitutionsgruppe an. Diese findet in den Räumlichkeiten unserer Beratungsstelle statt. Dieser Artikel wurde im Rahmen des Aktionstages Suchtberatung zum Thema "kommunal wertvoll!" erstellt. Es handelt sich hierbei um eine Aktion der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (kurz: DHS), welche jedes Jahr am zweiten Donnerstag im November stattfindet. Nähere Infos hierzu finden Sie unter: www.dhs.de.
Ansprechpartner für die Presse
Mark Arnold, Caritas-Zentrum Ludwigsburg
Tel.: +49 171 3270204
E-Mail: arnold.m@caritas-ludwigsburg-waiblingen-enz.de