"Bei meinem Einsatz gehe ich zu einer 94-jährigen Dame. Sie ist sehr pflegebedürftig. Sie kann
nach mehreren Schlaganfällen kaum mehr gehen und spricht sehr wenig. Aber wenn ich komme,
leuchten ihre Augen und an guten Tagen redet sie auch ein paar Worte. Sie liebt Servietten und
hat diese wohl auch früher gerne gesammelt. Manchmal bringe ich ihr eine besonders schöne
Serviette mit, worüber sie sich sehr freut. Sie schaut die Servietten dann immer ganz genau an
und legt sie auf den Tisch. Es ist ein kleines Ritual. Ich freue mich, wenn ich ihr damit eine Freude
machen kann." berichtet die ehrenamtliche Nachbarschaftshelferin von ihrem Einsatz.
Sie ist eine von ca. 250 aktiven Helferinnen und Helfern der Katholischen Arbeitsgemeinschaft der
Organisierten Nachbarschaftshilfe im Dekanat Rems-Murr. Die AG ist ein Zusammenschluss von
sechs Organisierten Nachbarschaftshilfen, die mit sechs Einsatzleiterinnen und Vertreterinnen die
Arbeit koordiniert. Jährlich werden so über 300 alleinstehende ältere Menschen, Ehepaare und
Familien unterstützt. Diese praktischen Hilfen und Begleitungen im Alltag umfassen pro Jahr weit
mehr als 28.000 freiwillig geleistete Einsatzstunden.
Die Nachbarschaftshilfe ist sehr vielseitig. Das schätzen auch die Helferinnen. "Mich erwartet immer etwas Neues, kein Einsatz gleicht dem anderen. Ich gehe jedes Mal glücklich und zufrieden
nach Hause". erzählt eine Ehrenamtliche.
Durch ihren Einsatz bringen die Helferinnen und Helfer stundenweise Abwechslung und Freude in
den Alltag der hilfesuchenden Menschen und deren Angehörigen. Die Begleitung kann ein einfacher Besuch und eine Unterhaltung sein. Oder aber gemeinsame Spaziergänge, Spiele oder Kochen, Kaffee trinken, Begleitungen zum Arzt oder zum Einkaufen.
Die Ehrenamtlichen werden durch kostenlose Fortbildungen auf ihre Einsätze vorbereitet. Zusätzlich gibt es regelmäßige Teamsitzungen und Fallberatungen. Die Einsatzleiterinnen stehen außerdem bei Fragen oder Problemen zur Verfügung. So berichtet eine Helferin: "Die Aufgabe macht
mir sehr viel Spaß und ich lerne so viel. Ich habe eine liebe Einsatzleitung, mit der man über alles
reden kann. Gemeinsam finden wir immer eine Lösung."
Außerdem erhalten die Nachbarschaftshelferinnen eine Aufwandentschädigung für Ihre Einsätze.
Durch gemeinsame Ausflüge und Weihnachtsfeiern wird das Ehrenamt zusätzlich gewürdigt.
Bei der Gestaltung der Einsätze besteht eine hohe Flexibilität. Termine und Uhrzeiten können individuell abgestimmt werden. Auch die Dauer und die Anzahl der Begleitungen wird, je nach Möglichkeit, flexibel festgelegt. Und wichtig ist natürlich auch, ob die Helfenden zu den Hilfesuchenden
passen. Konkret schildert eine Helferin das Vorgehen so: "Nach einem persönlichen Gespräch mit
der Einsatzleitung und einem Probeeinsatz konnte ich mich entscheiden, ob ich diesen Einsatz
weiter betreuen möchte. Der Maßstab für unsere Hilfe sind Würde und Selbstbestimmung der
Menschen, die wir begleiten."
Sie haben Interesse bekommen, in Ihrer Nachbarschaft zu helfen? Dann freuen wir uns auf eine
Kotaktaufnahme. Ihre Ansprechpartnerin ist
Julia Maier
Geschäftsführerin der AG Nachbarschaftshilfe im Dekanat Rems-Murr
Telefon: 0173 2434285
E-Mail: maier.j@caritas-ludwigsburg-waiblingen-enz.de
Die Katholische Arbeitsgemeinschaft der Organisierten Nachbarschaftshilfe im Dekanat Rems-Murr ist Mitglied bei Zukunft Familie e.V., dem Fachverband für Familienpflege und Nachbarschaftshilfe in der Diözese Rottenburg-Stuttgart.
Die Caritas Ludwigsburg-Waiblingen-Enz unterstützt als Wohlfahrtsverband der katholischen Kirche seit 1918 bedürftige Menschen im Rems-Murr-Kreis, Landkreis Ludwigsburg und in Teilen des
Enzkreises. Die Angebote stehen allen Hilfesuchenden offen, unabhängig von Alter, Geschlecht,
Herkunft und Konfession. Aktuell liegen die Arbeitsschwerpunkte in den Bereichen Existenzsicherung und Integration, Gemeindecaritas Familie und Erziehung, Bildung und Jugendarbeit, Flucht
und Asyl, Ausbildungs- und Arbeitsmaßnahmen, Sozialpsychiatrische Hilfen und Suchthilfe. Rund
200 hauptamtliche und 300 ehrenamtliche Mitarbeitende sind derzeit in sechs Zentren und 23 Außenstellen tätig