Mit rund 790 betreuten Personen blieb auch im Jahr 2017 die Zahl der Klientinnen und Klienten in der Psychosozialen Beratungs- und ambulanten Behandlungsstelle für Suchtgefährdete und Suchtkranke Backnang (PSB) auf einem hohen Niveau. Sowohl bei den Einzelberatungen (+14,7 Prozent) und den Gruppenkontakten (+11,5 Prozent) ist die Nachfrage angestiegen. Die Mehrheit der Klienten (78 Prozent) ist männlich und mit 43 Prozent sind die 30- bis 49-Jährigen überdurchschnittlich vertreten. In dem Altersbereich ist eine Suchtproblematik vor allem durch Alkohol gegeben. Auffallend ist, dass die Zahl der über 50-Jährigen in der Beratungsstelle deutlich zugenommen hat.
Maßnahmen, Angebote und Prävention
Im Jahr 2017 vermittelte die PSB 59 Personen in eine Rehabilitationsmaßnahme, davon 44 in stationäre Aufnahme. Weitere niedrigschwellige Angebote für Betroffene und Angehörige bestehen an verschiedenen Standorten, darunter Sprechstunden für junge Menschen bis 27 Jahre, für Substituierte und in Jobcentern, Gruppen für Motivation, Therapie und Nachsorge, Rückfallpräventionsseminare, Rauchfrei-Kurse in Zusammenarbeit mit der AOK und Kurse für alkohol- und drogenauffällige Kraftfahrer.
Im Programm "Horizont" suchte der PSB-Streetworker Winfried Kapinus rund 130 drogenkonsumierende junge Menschen im Landkreis auf. Bei der Suchtprävention verstärkte die Beratungsstelle ihr Engagement: Mit verschiedenen Maßnahmen, wie Projekttage an Schulen, Schülerseminare, Gesundheitstage und Infoveranstaltungen wurden 781 Personen erreicht. Weiter war die Suchtberatung an der bundesweiten Aktionswoche Alkohol beteiligt.
Seit 1981 bietet Caritas Ludwigsburg-Waiblingen-Enz mit der Psychosozialen Beratungs- und ambulanten Behandlungsstelle Backnang einen wichtigen Anlaufpunkt für Suchtgefährdete, Suchtkranke und deren Angehörige. Zum Angebot gehören Sprechstunden, Informationen und Beratun-gen, Krisenintervention und –begleitung, psychosoziale Betreuung, Therapievermittlung, medizinische Rehabilitation und Suchtprävention. Regelmäßige und offene Sprechstunden sichern einen niedrigschwelligen und diskreten Zugang für Betroffene.